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Donnerstag, 18. Februar 2016

Emmi Pikler

Die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler

Allgemeines zu Emmi Pikler:

E. Pikler wurde 1902 in Wien geboren und studierte ab 1920 Medizin für Kinderheilkunde in Wien. Sie heiratet (1930) und bekommt ein Jahr später eine Tochter. Im Jahre 1932 kehrt sie nach Budapest zurück und Arbeitet dort bis 1945 als Kinderärztin. Während dieser Zeit schreibt sie das Buch "Friedliche Babys - Zufriedene Mütter".

1946 Gründet sie das Loczy ein Heim für Kinder, die im Krieg ihre Eltern verloren hatten. Sie betreute dort Kinder im Alter von 0 bis 6 Jahren. Ihr war es wichtig das ein Platz für Säuglinge geschaffen wird die eine längerfristige Betreuung benötigen.
Dies führte Sie bis 1979.

Heute ist das Loczy ein Pikler Institut. Mittlerweile arbeiten dort mehr als 70 Mitarbeiter/innen.



1984 stirb Emmi Pikler überraschen nach einer kurzen schweren Krankheit.


Die Grundhaltung Emmi Piklers

"Im Kind - auch schon im Säugling - besteht ein von Natur aus unversiegbares und immer zunehmendes Interesse für die Welt und für sich selbst. Der Säugling muss nicht "animiert" werden, er benötigt keine komplizierten Spielsachen, Stunden-, Tage-, sogar monatelang spielt er mit den einfachsten Gegenständen, die ihm eben in die Hände geraten und immer größere Aufmerksamkeit, mit größtem Interesse und Vergnügen.
UndmMonate-, sogar jahrelang beschäftigt er sich mit seinem eigenen Körper, seinen Bewegungen und Bewegungsmöglichkeiten. Nur darf er darin nicht gestört werden". (Pikler 1982, S. 52)

  • Der Säugling trägt von Anfang an die ursprüngliche Regung in sich, die Grenzen seiner Fähigkeiten auszuweiten
  • Das Kind tritt selbständig und in eigener Kompetenz mit sich und seiner Umgebung in Kommunikation, erprobt dasbei Situationen, experimentiert mit seinen Händen und Gegenständen
  • selbstgesteuertes und ungestörtes Entdecken, ermöglicht Individuelle Entwicklungsschritte, ohne dass sie der Erwachsene dem Kind vorgibt oder beibringt.
Emmi Pikler spricht vom Kompetenten Säugling und das ist gleichzeitig ihr Bild vom Kind.

Das fällt vielen Eltern oft schwer zuzulassen. Doch meine eigenen Erfahrungen haben mir gezeigt das es möglich ist.
Das heißt auch, dass das Kind von alleine an seine Grenzen kommen muss.
Das Ziel der Eltern bzw. von uns ist es, dem Kind eine anregende Umgebung zu gestalten (vorbereitete Umgebung).



  • feine, genau aufeinander aufbauende Entwicklungsschritte entsprechen genau der jeweiligen Situation und dem Rhythmus des Kindes
  • In kontinuierlicher Abfolge durchläuft das Kleinstkind seine eigene motorische, seelisch-geistige und intellektuelle Entwicklung
  • ein Schritt baut jeweils auf dem vorhergehenden auf

Emmi Pikler sagt auch: 
"Durch diese Art Entwicklung gelangt der Säugling selbständig mit geduldiger, aufbauender Arbeit, mit Sammlungen seiner ganzen Aufmerksamkeit zu seinem Können. Er lernt also im Laufe seiner Bewegungentwicklung nicht nur sich auf den Bauch zu drehen, nicht nur das Rollen, Kriechen, Sitzen, Stehen oder Gehen, sondern er lernt auch das Lernen.
Er lernt sich selbständig mit etwas zu beschäftigen, an etwas Interesse zu finden, zu probieren, zu experimentieren. Er lernt zudem Schwierigkeiten zu überwinden. Er lernt die Freude und Zufriedenheit kennen, die der Erfolg - das - Resultat seiner geduldigen, selbständigen Ausdauer - für ihn bedeutet".
Pikler 1982  

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